Sneak Peek zur neuen Makera Carvera CNC-Fräse

Das Happylab hat Maschinenzuwachs: Nach langer Wartezeit ist im April 2023 endlich unsere Makera Carvera Fräse angekommen!

Anfang 2021 haben wir eine Kickstarter-Kampagne für eine Desktop-Fräse unterstützt, welche sehr präzise und einfach zu bedienen sein sollte. Zu diesem Zeitpunkt waren wir am Überlegen, wie wir im Happylab Platinen ohne Ätzen herstellen können - eine präzise und kleine CNC-Fräse schien hierfür perfekt! Den geplanten Liefertermin mit August 2022 konnte Makera zwar nicht ganz einhalten, aber im April 2023 ist die Carvera bei uns im Happylab angekommen.

Beim Transport ging leider die Abdeckung zu Bruch, Ersatz ist aber schon unterwegs. Trotz des Schadens konnten wir das Gerät schon testen und sind gerade dabei, einen Workflow für die Platinenherstellung zu entwickeln.

Makera liefert zusammen mit der Fräse vier Beispielprojekte samt Material, fertigem G-code und Anleitung, um schnell zu starten und die Fähigkeiten des Geräts zu demonstrieren. Die Beispielprojekte sind: ein LED-Licht, eine Lasergravur, ein 3-Achsen Relief und ein 4-Achsen Relief.

Technische Details

Zuerst mal zum Technischen: Die Carvera kommt mit einem automatischen Werkzeugwechsler mit 6 Slots plus einem Slot für die kabellose Sonde. Mit dieser Sonde wird automatisch der Z-Nullpunkt gemessen, sowie bei Bedarf eine automatische Nivellierung durchgeführt. Sie hat eine Arbeitsfläche von 36x24x14cm mit 3-Achsen und 9.2x24cm (Durchmesser x Länge) mit 4-Achsen. Laut Hersteller kommt sie auf eine Genauigkeit von bis zu 0.05mm. Zusätzlich ist ein 2.5 Watt Diodenlaser eingebaut, um Materialien zu gravieren.

Was kann die Carvera?

Ein großartiges Beispiel war das LED-Licht, hierfür habe ich zuerst die Platine dafür gefräst, danach Lötstopplack aufgetragen und mit UV-Licht ausgehärtet. Nun wird mit einem feinen Fräser an den Pads der Lack entfernt. Das Ergebnis war schon ganz gut, einzig in einem Eck musste ich noch manuell den Lack abkratzen. Die Bauteile wurden auch mitgeliefert, damit konnte ich die Platine auch gleich bestücken.

Nun wird der Sockel aus einem ABS Block gefräst. Die Platine hat auf einer Seite einen offenen Kontakt, auf diesen soll später ein Aluminiumplättchen drücken, um als Touch-Schalter zu fungieren. Auch dieses Aluminiumplättchen wird mit der Carvera hergestellt. 

Als Letztes muss noch das Acrylglas graviert und ausgeschnitten werden. Hierfür stellt Makera sogar mehrere verschiedene Motive zur Verfügung. Zuerst wird das Motiv mit einem V-Bit graviert und dann mit dem 3mm Fräser ausgeschnitten. Die Bruchkante am unteren Ende wird dann noch mit dem V-Bit angerissen, damit man das Schild dann schön aus dem Material brechen kann. Abschließend muss des Licht nur noch zusammengebaut werden.

Ein zweites tolles Beispiel war das 4-Achsen Relief. Dafür wird die 4. Achse auf dem Bett montiert und das beigelegte Material eingespannt. Zuerst wird dann, in einem Schrupp-Vorgang, grob Material entfernt. Danach pausiert die Fräse für eine kurze Reinigung. Denn mit der 4. Achse muss man den Dust-Collector abmontieren und die Absaugung deaktivieren, weil sich dieser sonst verfängt.

Nun wird der Schlicht-Vorgang gestartet und die Statue fein herausgearbeitet. Leider gab es im G-code einen Fehler, wodurch ein Loch hinter das Ohr gefräst wurde. Ebenso ist der Rohling etwas zu klein für das Modell, was zu einer flachen Nase, Ohren und Hinterkopf führt. Abgesehen davon ist es aber beeindruckend wie detailliert die Büste wurde und der 4. Achse beim Arbeiten zusehen hat etwas Hypnotisches.

Fazit und Wie gehts weiter?

Also mit den mitgelieferten Beispielen und dem fertigen G-code zeigt die Carvera schon mal eindrucksvoll, was mit ihr alles möglich ist und wie detailliert die Ergebnisse sein können.

Für eigene Objekte ist es aber noch kein Plug’n’Play, überhaupt die Platinenherstellung braucht noch weitere Tests. Daher wird es noch etwas Zeit brauchen, bis die Carvera für euch zur Verfügung steht. Dann aber haben wir eine präzise kleine Fräse im Happylab, die vielseitig einsetzbar ist und für den Elektronikbereich eine tolle Möglichkeit zum Prototypenbau sein wird!