Jeder kennt die bunten Kunststoffdeckel, Verpackungsreste oder Fehldrucke aus dem 3D-Drucker, die sich im Lauf der Zeit ansammeln. Weil mir Recycling sehr wichtig ist, wollte ich daraus etwas völlig Neues machen. Inspiriert von meinem Kollegen Andreas, habe ich mich für coole Ohrringe entschieden, die ich selbst entworfen habe. Mein Ziel: Nur Restmaterial verwenden und alle Arbeitsschritte mit Maschinen umsetzen, die jede*r nach einer kurzen Einschulung bei uns im Happylab bedienen kann.
DIY Diaries
Folge 4: Ohrringe aus Kunststoffresten – Upcycling mit Metall-Laser & Spritzguss im Happylab
Benötigte Maschinen:
- Schredder
- Metall Laser Cutter
- Spritzgussmaschine
- Bohrmaschine
Materialien:
- Kunststoffreste
- Stahlplatte, 3 mm
Files zum Download:
- Spritzugssform für Ohrringe (Ohrringe.dxf)

Idee & Spritzgussform aus dem Metall Laser Cutter
Im Internet habe ich mich für das Design der Ohrringe inspirieren lassen. Die Vorlage für die Spritzgussform habe ich schließlich in CorelDRAW gezeichnet. Ich stelle sie euch hier weiter oben als Download zur Verfügung.
Für die Form nutze ich eine 3 mm Stahlplatte aus unserer Restekiste. Der Metall-Laser schneidet die Teile innerhalb von nur 3 Minuten exakt aus. Achtung beim Herausnehmen: Die Platte wird beim Lasern sehr heiß!
Plastikabfall schreddern
Als Rohstoff verwende ich Kunststoffreste aus fehlgeschlagene PLA-Drucken. Im Shredder zermahle ich alles zu einem feinen Granulat, das unsere Spritzgussmaschine im Happylab verarbeiten kann.
Spritzgießen
Nachdem ich meine Form aus den einzelnen Teilen zusammengeschraubt habe, geht’s damit an die Spritzgussmaschine:
- Maschine Aufheizen
- Granulat einfüllen und warten, bis das Granulat homogen schmilzt.
- Geschmolzenen Kunststoff in die Form spritzen
- Abkühlen dauert kaum zehn Sekunden; dann kann ich die Form öffnen und die Rohlinge entnehmen.
Finish: Bohren & Ohrhaken montieren
Mit einer Ständerbohrmaschine bohre ich oben noch ein kleines Loch, um die Ohrhaken einsetzen zu können. Das Resultat: federleichte, stabile Ohrringe, bei denen niemand vermuten würde, dass sie aus Kunststoffresten gefertigt wurden.
Fazit
Mit dem Metall Laser Cutter, einem Shredder und einer Spritzgussmaschine lässt sich Kunststoffabfall in wenigen Stunden in hochwertigen Schmuck verwandeln. Die Form kostet kaum Material, hält mehrere Abgüsse durch und ist leicht anpassbar.
Wenn du Lust bekommen hast: die CAD-Datei für die Spritzgussform findest du hier zum Download. Bring deine eigenen Kunststoffreste mit oder greif in unsere bunte Restekiste – und mach aus Abfall etwas Neues!
Dieses Video wurde produziert im Rahmen des Projekts "All Makers*"- gefördert durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).